Please sign the below linked petition. In Germany, insurance fees for midwives are to be raised in a manner that strongly harms the part-time-working midwife, who can not deliver (bad pun!) the numbers necessary to finance herself. Midwives, who are the golden helping hands in births, should not need to choose between their own families and work (deliveries of 24/year, which is standard for a part-time-midwive, result in a total win of ZERO, the insurance eating 66% of the income – and that’s without the rest of expenses).
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Die neuen Versicherungsbeiträge für freiberufliche Hebammen drohen, diesen das Genick zu brechen. Zumindest Hebammen, die nur in Teilzeit tätig sind, kommen mit den neu angesetzten Beiträgen auf plus minus null Euro Gewinn. Das kann nicht sein!
Hebammen sind die wichtigsten „Teilhaber“ bei der Geburt neben der Gebärenden. Sie spenden Rat und Trost, helfen tatkräftig und unterstützen die Frauen, wenn sie nicht mehr können, machen sie stark, wenn sie vielleicht schon verzweifeln und vermeintlich am Ende ihrer Kräfte sind.
Schon so manches Kind wäre ohne Hebamme nicht spontan entbunden, sondern per Kaiserschnitt auf die Welt geholt worden. Eine kompetente Hebamme weiß aber auch, wann die Fahrt ins Krankenhaus ansteht bzw. wann ein operativer Eingriff unumgänglich ist.
Selbst bei Komplikationen, die ärztlichen Beistand notwendig machen, steht die Hebamme an vorderster Front und unterstützt die Frau, wo sie kann.
Hebammen helfen, zu Hause zu entbinden, im Geburtshaus oder in der Klinik. Sie setzen manuelle Therapien ein, homöopathische Tropfen und Globuli, Tees, sanfte schulmedizinische Medikamente. Ohne Hebamme ist eine Geburt in der Regel ungleich schwerer (erfahrene Multipara in Einzelfällen ausgenommen), gefährlicher, beängstigender.
Geburt ist ein natürlicher Vorgang, keine Krankheit. Dem Wunsch einer gesunden Schwangeren, krankenhausfern zu entbinden, muß nachgegangen werden können. Wenn keine mütterlichen oder kindlichen Risikofaktoren dagegen sprechen, verlaufen Geburten ohne ärztliche Aufsicht nicht weniger komplikationslos als Kreißsaalgeburten.
Bis auf wenige Ausnahmen leitet auch im Kreißsaal die Hebamme die Geburt (in suboptimalen Krankenhausbedingungen gibt es allerdings auch oft nur ein paar Hebammenschülerinnen, die mehrere Kreißende parallel betreuen müssen), Ärzte werden oft erst direkt zur Entwicklung des Kindes hinzugezogen; dieses geschieht in beiderseitiger Absprache (Arzt-Hebamme).
Nur eine Vollzeit-arbeitende Hebamme kann mit den geplanten Haftpflichtbeträgen überhaupt noch etwas verdienen. Vollzeit heißt in diesem Bereich des Gesundheitssystems allerdings, daß keinerlei Freiräume für die eigene Familie bleibt, ein grausames Paradox gegenüber dieser wohl kinderfreundlichsten Profession.
Die unten dargestellte Grafik (mit Dank entlehnt vom
Geburtshaus Steglitz in Berlin) zeigt das Mißverhältnis der Beitragssumme gegenüber den zu leistenden Geburten. Man muß sich im Klaren darüber sein, daß 24 Geburten nach wenig klingt; im Endeffekt leisten freie Hebammen, die u.a. an Geburtshäusern oder als Beleghebammen tätig sind, allerdings nicht „nur“ die Unterstützung während der Geburt selber, sondern übernehmen oft bereits die Vorsorgeuntersuchungen, die oft mehrere Wochen andauernde Rufbereitschaft, Hausbesuche vor der Geburt sowie die extensive und persönliche, intime Nachsorge nach der Entbindung… für jede einzelne Frau und, in unterschiedlichen Phasen, gleichzeitig für mehrere parallel. Das Ganze mit hoher Verantwortung und Kompetenz, und vor allem Liebe zum Beruf. Unter diesem Aspekt ist diese simple „24“ ganz anders zu betrachten.
Ich bitte daher um eine Unterschrift. Das sowieso schon angeschlagene Gesundheitssystem droht nun einer weiteren Berufsgrupe mit unhaltbaren Arbeitsbedingungen.
Um abzustimmen, ist eine Registrierung beim ePetitionen-System des Deutschen Bundestages notwendig (Identitätsvalidierung). Dieses geht schnell, Verweise auf Anleitung bzw. Erklärung finden sich unter o.g. Link(s). Die Daten werden nicht für Werbung bzw. Spam genutzt!
Wer jetzt geneigt ist, zu denken, daß eine einzelne Unterschrift wohl nicht so wichtig sein könne, der sei von mir persönlich herzlich einmal in den Allerwertesten getreten. Diese Diskussion bin ich nicht mehr bereit, zu führen.
Allen Anderen vielen Dank!